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Die Branche trifft sich auf Einladung des BTE in Köln. Das Motto lautet: "Fashion-Emotion 4.0: Zukunftsorientierte Erfolgskonzepte des Modehandels – lokal und digital".
Veröffentlicht am 20.09.2022
Die Branche trifft sich auf Einladung des BTE in Köln. Das Motto lautet: "Fashion-Emotion 4.0: Zukunftsorientierte Erfolgskonzepte des Modehandels – lokal und digital".
Moderiert wird das Event von TW-Chefredakteur Michael Werner. Das Themenspektrum umfasst Digitales Marketing, CRM und Multichannel-Konzepte genauso wie Human Resources und Personalentwicklung, außerdem Store Design und Flächenoptimierung und nicht zuletzt den Wachstumsmarkt Secondhand / Vintage – und wie Modehäuser davon profitieren können. Die Top-Statements vom Kongress lesen Sie hier.
"So dynamisch wie in den letzten Jahren hat sich der Modehandel lange nicht entwickelt", sagt Steffen Jost, BTE-Präsident und Inhaber mehrerer Modehäuser zum Auftakt in den Kongresstag. "Corona ist noch nicht vorbei, dann hat der Kriegsausbruch die Konsumstimmung belastet und jetzt sind es die wirtschaftlichen Folgen des Krieges, die die Verbraucher verunsichern." Die Auswirkungen auf das konsumfähige Einkommen seien extrem, eine Rezession zeichne sich ab. "Jeder ist gut beraten, sich sofort darauf vorzubereiten. Ich möchte dazu aufrufen, weiter eine Vorwärtsstrategie zu erarbeiten und sich dabei auf die Themen zu konzentrieren, die wir ändern können."
"Die zentrale Aufgabe des Handels ist es, den digitalen Zugang zum Kunden zu haben", sagt Klaus Harnack von Hachmeister+Partner in seiner Keynote "Digitalisierung in der Fashionbranche – wo stehen wir und wo geht die Reise hin?" Geschäftsmodelle müssten überdacht werden. "Der Markt hat sich in einer Art und Weise verändert, der am bisherigen Geschäftsmodell vorbeigeht und das Verhältnis von Handel zu Industrie verändert."
"Wer hätte es sich vor zwei oder fünf Jahren vorstellen können, dass im Erdgeschoss von Lodenfrey Secondhand verkauft wird?", fragt Marcus Schönhart von Reverse-Retail in Hamburg in seinem Vortrag "Wachstumsmarkt Secondhand". Das Konsumverhalten ändere sich zunehmend. "Es wird für viele immer normaler, vor dem Einkaufsbummel nochmal den Schrank auszusortieren, die Teile dann zu unseren Aufkaufflächen zu bringen, einen Gutschein zu bekommen und damit dann zum Shoppen loszuziehen." "Im Weihnachtsgeschäft packen wir mehr Pakete am Tag als wir Kunden auf der Fläche haben. In diesem Jahr wird der Online-Anteil bei rund 50% liegen. Es ist für uns einfacher, neue Mitarbeiter für unseren E-Commerce zu finden als für unsere Fläche. Fürs Pakete packen konnten wir in diesem Herbst drei neue Mitarbeiter einstellen, auf die Ausschreibung Modeberater auf der Fläche haben wir keine einzige Bewerbung bekommen", sagt Ralf Jaacks, Jaacks Mode aus Niendorf.
"Ausprobieren ist für uns ganz wichtig. Wir haben in der Vergangenheit auch immer wieder Sachen gemacht, die wir heute nicht mehr machen würden. Derzeit bauen wir ein TeleSales-Team für die Bereiche Private Shopping Terminvereinbarung, Mitarbeitersuche und Kundenaktivierung. Wir werden sehen, wo uns das hinführt", sagt Sebastian Sprödhuber, Modehaus Frey.
"Ob es am Ende der Parkett- oder der Terrazzoboden wird, ist bei der Ladengestaltung nicht so wichtig, wie dass der Händler eine klare Haltung hat. Und dass er diese so kommuniziert, dass die Kunden genau verstehen, wofür die Anbieter stehen", sagt Marie Claire Ernst, Geschäftsführerin von Schwitzke & Partner.
TextilWirtschaft, Azizia Freutel: Fashion-Emotion 4.0 - BTE-Kongress: Das diskutiert die Branche (Dienstag, 20. September)
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