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Green News – Nachhaltigkeit bleibt weiterhin Teil der Agenda

Unsere Kollegin Franziska von Becker, Principal Consultant bei h + p, war beim diesjährigen Sustainability Summit der TextilWirtschaft und dfv Conference Group in Frankfurt dabei. Unter anderem war sie Teil der Talkrunde zu dem interessanten und hochaktuellen Thema „Gefahr Greenwashing“. Im h + p Experteninterview hat Franziska von Becker auf unsere Fragen geantwortet:

Veröffentlicht am 17.05.2023

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Welchen Schwerpunkt hat deine Arbeit bei h + p und warum wurdest du als Speaker für den Sustainability Summit angefragt?

Ich arbeite bei h + p überwiegend in Strategie-Projekten mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. Wir begleiten Unternehmen aus Handel und Industrie auf ihrem Weg und ihrer Nachhaltigkeits-Transformation. Außerdem haben wir dieses Jahr schon den zweiten Roundtable zu diesem Thema gehostet. Hier haben wir als Brückenbauer die unterschiedlichen Perspektiven aus Handel, Industrie, Tech-Start-up und Hochschule zusammengebracht.

Die Expertise habe ich unter anderem während meiner Tätigkeit als CPO bei Armed Angels aufgebaut. Durch meine Tätigkeiten und die Begleitung diverser Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit habe ich einen breiten Horizont und kenne die Bedarfe sowie zukünftige Regularien der Branche.

Die Einladung als Speakerin für den in unserer Branche wichtigsten Summit hat mich sehr gefreut. Denn nur im Austausch können wir voneinander lernen und das komplexe Thema Nachhaltigkeit greifen.

 

Welche spannenden Referenten haben neben dir am Summit teilgenommen? Was waren für dich die Highlights der Veranstaltung?

Der erste Teil des Tages war von Vorträgen rund um die kommenden gesetzlichen Initiativen des Green Deals bestimmt, die unsere Branche verändern werden. Rechtsanwälte, Bundesverbände, aber auch Start-ups haben konkrete Lösungen zu zukünftigen Anforderungen vorgestellt.

Im zweiten Teil haben wir neue Technologie-Unternehmen mit deren sehr spannenden, zukunftsweisenden Faser-Innovationen aus dem Bereich „Nachhaltige Rohstoffe und innovative Prozesse“ kennengelernt. Durch diese innovativen Ideen der Tech-Start-ups wird unsere Industrie überhaupt erst zukunftsfähig gemacht. Beispiele hierfür sind die chemische Recyclinglösung für Cellulose, aus der neue Fasern hergestellt werden oder die Herstellung von z.B. Kleiderbügeln und Sockenclips aus biopolymerem Kunststoff. Aber auch andere Unternehmen, die schon länger in dem Bereich Nachhaltigkeit aktiv sind, entwickeln sich konstant weiter, um die Transformation in ein radikal nachhaltiges Unternehmen zu schaffen.

Wie Nachhaltigkeit vor allem bezüglich Kreislaufwirtschaft umgesetzt werden kann, wurde in verschiedenen interessanten und aufschlussreichen Vorträgen und Paneldiskussionen aufgezeigt: von einem Hochschulprojekt mit Maier Sports bis hin zur Marke „Freitag“ wurden verschiedenste Ansätze gegeben. Es ist also möglich, dieses Thema anzugehen und umzusetzen.

 

Welche Themen fandest du besonders spannend und wie kann h + p im Thema Nachhaltigkeit unterstützen?

Das Thema Kreislaufwirtschaft finde ich besonders relevant. Diesem Thema muss sich sowieso jedes Unternehmen in Zukunft widmen, da es Teil der EU-Textilstrategie ist. Wir stehen hier erst ganz am Anfang der großen Veränderungen, denn auch das traditionelle Geschäftsmodell wird sich weiterentwickeln. Nicht immer mehr Kleidung verkaufen und dann wegwerfen - sondern intelligente Services an ein langlebiges Kleidungsstück knüpfen: repair, resell, recycling - aber auch schon die Produktentwicklung mit dem Fokus auf Zirkularität ist eine totale Veränderung.

h + p hat dieses Thema unter anderem auch in der Sustainable Roadmap. Wir beraten unsere Kunden hier sehr konkret, welche Themen heute schon wirklich relevant sind und welche Maßnahmen für Unternehmen unbedingt erforderlich sind. Wir formulieren gemeinsam mit dem Kunden klare Ziele und leiten daraus Maßnahmen ab. Darüber hinaus arbeiten wir gemeinsam mit Start-ups, die genau in diesem Bereich neue Lösungen anbieten. Kreislaufwirtschaft ist Sustainablity 2.0.

 

Inwieweit wird das Thema Nachhaltigkeit in Zukunft noch präsenter für Unternehmen und auch Kunden?

Die europäische Gesetzgebung wird sehr konkret in unsere Branche einwirken und große Veränderungen bringen, was ich momentan als den Haupttreiber sehe. 16 große Themen werden kommen: Produktpass und Ecodesign, Abfallverordnung, Verbot von Mikroplastik, neue REACH Verordnung – um nur ein paar zu nennen. Die Einstellung der Endverbraucher zu Nachhaltigkeit ist weiterhin eher Hygienefaktor, also wird die Verantwortung an Händler und Hersteller übertragen.

 

Was sagt die Gesetzgebung?

Die größte Herausforderung ist derzeit für mittelständische Unternehmen die Vorbereitung auf die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive). Sie gilt nach jetzigem Kenntnisstand ab dem Jahr 2025 für Mittelstandsunternehmen ab 250 Mitarbeiter und 20 Mio.€ Umsatz. Das gilt also für fast alle unserer Industrie-Mandanten. Ab dann sind Unternehmen verpflichtet, über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten nach einem festgelegten Standard zu berichten. Dafür muss sich jedes Unternehmen auf den Weg machen: Strategie festlegen, Ziele definieren, Maßnahmen und KPIs definieren und auch die Organisationsstruktur mit Prozessen dafür aufstellen.   

 

Hast du einen Appell an Hersteller und Händler? Wann gilt es zu starten und womit sollte angefangen werden?

Its on us! Nachhaltigkeit ist gekommen, um zu bleiben und ist nicht mehr verhandelbar. Jedes Unternehmen muss sich auf den Weg machen. Keine Superlative, sondern ehrliche Kommunikation zu den Stakeholdern. Und der Anfang: ein Narrativ bilden, das zur eigenen Marke passt und Mitarbeiter und Kunden mitnehmen. Einfach anfangen, denn es gibt hier nicht den perfekten Weg.  

Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben oder Unterstützung benötigen, melden Sie sich gerne bei uns.

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